Kennst du das? Du sitzt beim Arzt, und er sagt dir mit seinem allwissenden Blick: “Sie müssen Stress reduzieren.” Toll, nicht wahr? Als ob du das nicht schon längst wüsstest! Und plötzlich fühlst du, wie dieser gut gemeinte Rat dir noch mehr Stress verursacht.
Stress zu reduzieren, klingt einfach und ist natürlich immer eine gute Sache – das ist aber eine Riesenaufgabe und mal ehrlich: Stress zu reduzieren fühlt sich oft an, als solltest du den Mount Everest mit Flipflops besteigen. Besonders wenn du in Sachen Entspannung noch ein absoluter Neuling bist. Keine Sorge, ich war auch mal da. Lass uns gemeinsam entdecken, wie Yoga dir helfen kann, deinen ganz persönlichen Stress-Guru in dir zu wecken!
Warum Yoga dabei helfen kann, Stress zu managen?
Dein Stressmanagement-Programm stammt noch aus der Steinzeit. Wenn Stress auftaucht, läuft das uralte Programm “Flucht vor dem Säbelzahntiger” ab. Adrenalin-Schub? Check. Stresshormone? Voll da.
Aber hier kommt die gute Nachricht: Yoga wirkt wie ein regulierend für deinen Körper! Und das Beste? Die Wissenschaft gibt uns Rückenwind!
Eine Mega-Studie (Wissenschaftler nennen das “Metaanalyse”) hat 42 verschiedene Untersuchungen unter die Lupe genommen, in denen Yoga, vor allem Asana-Praxis, Meditation und Achtsamkeit untersucht wurden, hat gezeigt, dass Yoga dabei hilft, dein Stress Gaspedal das sympathische Nervensystem besser zu kontollieren – den Teil unseres Nervensystems, der uns in den Stress bringt. Faktoren wie Blutdruck, Puls und bestimmte Stoffe im Blut zeigten einen positiven Effekt in Bezug auf Yoga.
Und was haben sie herausgefunden? Trommelwirbel, bitte! 🥁
Yoga kann tatsächlich den Cortisolspiegel senken. Das ist dein Hauptstresshormon – denk an es wie an deinen internen Feueralarm.
Es hilft auch, den Blutdruck zu regulieren. Als würdest du deinem Herzen beibringen, auch in stressigen Situationen im Chill-Modus zu bleiben.
Sogar deine Herzfrequenzvariabilität kann sich verbessern. Das ist quasi ein Maß dafür, wie flexibel dein Herz auf Stress reagiert.
Das Coolste daran? Die Studien schauten sich verschiedene Yoga-Stile an – von sanftem Hatha bis zu schweißtreibendem Ashtanga. Es scheint also, egal welchen Yoga-Stil du wählst, du surfst damit in die richtige Richtung!
Aber wie mache ich es jetzt tatsächlich, diesen Stress reduzieren?
Wie du Stress wirklich reduzierst: Dein persönlicher Fahrplan
Schritt 1: Lerne die Stress-Wellen wahrnehmen, kennen
Bevor du loslegst, musst du erst mal wissen, wie dein persönliches Stress-Meer aussieht. Und dabei ist es sicherlich hilfreich, etwas über Stress zu wissen. Stress ist nicht nur negativ, wir Menschen brauchen Stress, um zu wachsen, mentale Stärke aufzubauen, körperlich stärker zu werden oder zu bleiben und über dich hinauszuwachsen 😉
Stress ist eigentlich alles, was ich tue – alles was Energie von mir verlangt:
– Eine wichtige Präsentation vorbereiten
– Einen Marathon laufen
– Eine schwierige Entscheidung treffen
– Vor einer Gruppe sprechen
– Eine Deadline einhalten müssen
– Zum Arzt gehen
Stress wird erst dann zum Problem, wenn er dich überrollt. Das kann auf zwei Arten passieren:
1. Die Tsunamis des Lebens: Plötzliche, heftige Ereignisse wie ein Jobverlust oder eine unerwartete Trennung, oder ein Unfall, bei dem ein Knochen bricht. Sie kommen aus dem Nichts und werfen dich um. Bei diesen Dingen kann dein System nicht standhalten.
2. Die schleichende Flut: Das sind die kleinen, täglichen unterschwelligen Stress Auslösen (Stressoren), die sich langsam aufbauen. Du merkst es vielleicht gar nicht, bis du plötzlich bis zum Hals im Wasser stehst. weil du deinen Körper nicht regulieren konntest. Aber wie soll das auch gehen mit dem Regulieren, wenn du vielleicht gar nicht (rechtzeitig) merkst, dass du innerlich gestresst bist? Und selbst wenn du es vielleicht noch merkst, einfach nicht weisst was zu tun ist.
Schritt 2: Finde deinen persönlichen Stress – Stil
Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Stress-Stil. Was mich aus der Bahn wirft, lässt dich vielleicht kalt. Das Empfinden von Stress ist hochgradig individuell. Es gibt Menschen, die sind viel resistenter, andere sind schneller gestresst.
Bei mir persönliche zum Beispiel, wenn unsere Tochter (und sie ist wirklich ein Traumkind) schreit, nörgelt oder ganz einfach austickt, dann reagiert mein Nervensystem viel schneller darauf und ich bin davon schneller gestresst als mein Mann – ihn stresst das einfach nicht so schnell.
Frag dich: Was bringt dich zum Schwitzen? Vielleicht:
Vor Gruppen sprechen
Deadlines
Arztbesuche
Famielienurlaub
Perfektionismus
Nicht Nein-Sagen können
Eigene Bedürfnisse vrs. Externe Erwartungen
Schritt 3: So erkennst du deine Stress – Signale
Dein Körper spricht zu dir – du darfst nur lernen, seine Sprache zu verstehen – denn unser Körpersystem macht immer eine Reaktion. Wie reagierst du, wenn Stress anklpft?
Wird dein innerer Hulk geweckt, wenn Stress anklopft? Vielleicht merkst du, wie deine Stimme lauter wird oder deine Geduld schwindet. Das ist dein Körper, der ruft: “Achtung, Stressalarm!”
Oder streikt dein Darm plötzlich mit Verstopfung oder Durchfall? Ja, auch dein Bauch hat ein Wörtchen mitzureden, wenn’s um Stress geht. Er sagt: “Hey du, da oben! Ich brauch’ ‘ne Pause!”
Greifst du instinktiv zur Schokolade oder zum Glas Wein? Das könnte dein Körper sein, der nach einer schnellen Energiequelle oder Entspannung schreit. Er flüstert: “Gib mir was Gutes, ich bin im Stress-Modus!”
Oder wirst du plötzlich zum Stand-up-Comedian, machst Witze in den unmöglichsten Situationen? Auch das ist eine Art, wie dein Körper sagt: “Lass uns den Stress weglachen!”
Also eigentlich, wenn du gestresst bist und das kann auch ganz subitl sein, ohne dass du den Stress bewusst wahrnimmst, macht dein Körper immer einer Reaktion.
Warum Bewegung dein Schlüssel zur Stress-Entgiftung ist?
Dein Körper ist ein Meisterwerk der Evolution, doch manchmal spielt er dir einen Streich. Bei Stress schüttet er eine Flut von Hormonen aus – Adrenalin, Cortisol und Co. In der Urzeit war das überlebenswichtig: Diese Stoffe bereiteten dich auf Kampf oder Flucht vor.
Heute erlebst du Stress oft in Situationen, die keine körperliche Reaktion erfordern. Eine herausfordernde E-Mail oder ein schwieriges Gespräch lösen aber dennoch die gleiche biochemische Kaskade aus. Doch statt zu rennen oder zu kämpfen, bleibst du oft sitzen, du bist ja schliesslich bei der Arbeit und die Stresshormone zirkulieren in deinem Blut, ohne “verbraucht” zu werden.
Hier kommt die Macht der Bewegung ins Spiel. Sie ist der natürliche Weg, diese Stresshormone abzubauen. Jede Form von körperlicher Aktivität – sei es ein Spaziergang, Yoga oder Sport – hilft deinem Körper, diese Stoffe zu neutralisieren.
Yoga nimmt hier eine besondere Rolle ein. Es ist wie ein 3-in-1-Paket für deine Stressbewältigung:
Bewegung (Asanas): Die Yoga-Posen aktivieren deine Muskeln und helfen beim Hormonabbau. Dein Körper ist wie ein Schwamm, der Stress aufsaugt. Mit Yoga wringst du diesen Schwamm aus.
Atmung (Pranayama): Tiefes, bewusstes Atmen beruhigt dein Nervensystem. Dein Atem ist wie eine Fernbedienung für dein Nervensystem. Mit jedem bewussten Atemzug drückst du die “Chill”-Taste.
Achtsamkeit: Du lernst, Anspannung früher wahrzunehmen und gezielt zu lösen. Weil du lernen wirst immer mehr im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und so auch immer wieder die Stresskaskade zu unterbrechen.
Dein Notfall-Werkzeug für stressige Situationen: Bewusstes Atmen
In stressigen Momenten kann die Box-Atmung eine einfache und effektive Methode sein, um schnell Ruhe zu finden. Diese Technik hilft, dein Nervensystem zu regulieren und Stress zu senken. So funktioniert es:
Atme 4 Sekunden lang ein, halte den Atem 4 Sekunden lang an, atme 4 Sekunden lang aus und halte erneut 4 Sekunden.
Diese gleichmäßige Atmung bringt deinen Geist und Körper in Balance, reduziert die Stressreaktion und kann überall angewendet werden – ideal, wenn es schnell gehen muss!
Denk dran: Stressbewältigung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Kleine, regelmäßige Schritte bringen dich ans Ziel. Mit der Zeit wirst du merken, wie du ein feineres Gespür für dein Stresslevel entwickelst.
Erinnere dich: Bewegung ist dein stärkster Verbündeter im Kampf gegen Stress. Sie gibt deinem Körper die Möglichkeit, das zu tun, wofür er programmiert ist – Stresshormone durch Aktion abzubauen. So findest du zurück ins Gleichgewicht, egal was der Tag bringt.
P.S. Kennst du jemanden, der auch öfter mal gestresst ist? Teile diesen Artikel – sharing is caring! 😊